Das Horoskop

Das Horoskop offenbart die Gestalt der Zeit. Wie die griechische Bedeutung des Wortes schon sagt, kann man mit dem Horoskop in die Stunde („horos“) hineinzuschauen („skopein“). In jedem Zeitpunkt ist das Potential seiner Entfaltung bereits enthalten, wie das Samenkorn bereits die Gestalt des fertigen Baums in sich trägt. Wann immer etwas zum ersten Mal in die Welt kommt, zeigen die astrologischen Konstellationen das Wesen und die Entwicklungsmöglichkeiten des Systems. Das Horoskop ist universell. Es kann nicht nur auf die Geburt eines Menschen erstellt werden, sondern auf sämtliche Erscheinungsformen des Weltwaltens: Ereignisse, Einfälle und Ideen, Gründungen von Staaten oder Organisationen, Produkte und Patente, Filmpremieren, Erstbesichtigungen von Wohnungen, Bewerbungsgespräche und vieles mehr.

Astrologie als die älteste Systemtheorie der Menschheit

An Schulen und Universitäten lernen wir eine Fülle unterschiedlichster Methoden und Herangehensweisen, um uns mit diesen Phänomenen auseinanderzusetzen. Nehmen wir zum Beispiel einen Flugzeugabsturz. Die technische Seite dieses Ereignisses wird mit Theorien aus Physik und Chemie erklärt. Im Falle eines Terroranschlags kommen psychologische, soziologische und vielleicht sogar religionswissenschaftliche Theorien hinzu. Mit dem wirtschaftlichen Schaden beschäftigen sich Sachgutachter, mit dem Einfluss des Flugzeugabsturzes auf die Aktienkurse die Börsenanalysten. Waren außergewöhnliche Wetterphänomene die Ursache, so kommen die Meteorologen ins Spiel. Gibt es Überlebende, so werden auch Ärzte zum Ereignis interviewt und so weiter. Der Flugzeugabsturz wird von all diesen Experten aus hunderten Blickwinkeln unterschiedlichster Methoden und Theorien betrachtet. Dabei sind all diese Theorien in der Regel kaum miteinander kompatibel. Die technische Ursache wird aus einer vollkommen anderen Logikblase heraus betrachtet als die psychologischen Motive oder die wirtschaftlichen Konsequenzen des Ereignisses. Ein Tohuwabohu verschiedenster Paradigmensysteme macht sich über das Ereignis her, um es zu sezieren und im Bann der eigenen Wahrnehmungsbrille zu erklären. Doch jeder Experte bleibt in der Logikblase seiner Fachdisziplin verhaftet.

Die moderne Systemtheorie bemüht sich, hier eine Brücke zu bauen und ein übergeordnetes Denkgebäude zu schaffen, welches all diese verschiedenen Logikblasen miteinander verbindet. Dieser Versuch der Interdisziplinarität führt bislang aber vor allem zu einem Arsenal an blutleeren Worthülsen, welche zwar überall passen, aber selten von konkretem Nutzen für die tägliche Arbeit sind. Sie gleichen einer Fremdsprache, die niemand spricht oder die mit Begriffen wie „ganzheitlich“ oder „nachhaltig“ vornehmlich dekorative Zwecke erfüllt.

Die Elemente des Horoskops: 1 Tierkreis – 2 Planeten – 3 Aspekte – 4 Häuser

Ganz anders sieht es bei der Astrologie aus. Ihre Sprache hat sich über Jahrtausende direkt aus der Lebenswelt des Menschen herausentwickelt. Sie arbeitet mit Archetypen und Symbolen, welche über eine starke emotionale Aufladung verfügen. Ihre Bedeutung kann deshalb sehr intuitiv erfasst werden, weitgehend unabhängig von Bildung oder kultureller Prägung. Ihre Sprache ist universell, was sich auch darin zeigt, dass sie in unterschiedlichsten Kulturen und Epochen tief verankert ist. Natürlich passt auch die Astrologie ihre Erscheinungsform laufend an den Duktus des jeweiligen Zeitgeistes und an neue wissenschaftliche Erkenntnisse (z.B. neue Planeten) an. Dennoch wäre ein moderner Astrologe aus New York ohne weiteres in der Lage, sich mit einem indischen Astrologen des Mittelalters oder einem Renaissance-Astrologen aus Bologna inhaltlich auszutauschen. Standardwerke der Astrologie wie der Tetrabiblos von Ptolemäus (100 – 160) oder der Lehrkanon von Al Biruni (973 – 1048) oder William Lilly (1602 – 1681) haben zu weiten Teilen bis heute ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit bewahrt. Es gibt auf der Welt kein anderes Denksystem, welches eine derart dauerhafte Konstante über viele Jahrhunderte und Kulturkreise hinweg bildet.

Aber nicht nur Sprache und Inhalte der Astrologie sind universell, sondern auch ihr System. Das Horoskop kann nicht nur auf die unterschiedlichsten Phänomene der Erscheinungswelt angewendet werden. Es enthält auch gleichermaßen die Perspektiven der verschiedensten Disziplinen. Um auf das Beispiel des Flugzeugabsturzes zurückzukommen, zeigt das Horoskop nicht nur den Zeitpunkt, sondern auch die technischen, psychologischen, soziologischen, wirtschaftlichen und sonstigen Implikationen des Ereignisses. Die gesamte Morphologie des Absturzes ist im Horoskop enthalten. Dafür steht ein äußerst diffiziles Werkzeug zur Verfügung, welches weit über das hinausgeht, was der Volksmund als „zwölf Sternzeichen“ bezeichnet. Das astrologische Modell ist eine komplexe archetypische Systemtheorie, welche eine nahezu unendliche Zahl an Kombinationsmöglichkeiten bietet.

Die Elemente des astrologischen Systems

Jedes System braucht als Basis einen Ankerpunkt. Das Koordinatensystem der Astrologie ist der Tierkreis, klar definiert über die vier astronomischen Fixpunkte der Tag- und Nachtgleichen im Frühjahr und im Herbst (0° Widder – 0° Waage) und den Sonnenwenden im Winter und im Sommer (0° Steinbock – 0° Krebs). Ein Koordinatensystem benötigt zudem ein gleichmäßiges Raster. Das sind die Tierkreiszeichen, welche von den Fixpunkten ausgehend 12 Segmente a 30 Grad bilden. Der Tierkreis darf nicht mit den namensgleichen Sternbildern verwechselt werden, wie dies eine seit Jahrzehnten beliebte Medienente macht, welche regelmäßig mit irrigen Schlagzeilen wie „Die Sternzeichen haben sich verschoben“ oder „13. Sternzeichen entdeckt“ hausieren geht. Im Gegensatz zu den Sternbildern ist der Tierkreis astronomisch präzise definiert und immerwährend, insofern als Bezugssystem ideal geeignet.

Der Tierkreis

Die zwölf Tierkreiszeichen sind verschiedene Phasen eines universellen Zyklus, welcher sich vom Neubeginn über Wachstum und Reife bis hin zu Abbau und Ende vollzieht. Dieser Zyklus findet sich in den Jahreszeiten oder den Mondphasen ebenso wie im Verlauf von Menschenleben, Kulturkreisen, Unternehmensentwicklungen und so weiter. Der Tierkreis symbolisiert den ewigen Kreislauf des Daseins.

Symbol Sternzeichen Widder Widder Der Aufbruch
Symbol Sternzeichen Stier Stier Die Absicherung
Symbol Sternzeichen Zwillinge Zwillinge Die Beweglichkeit
Symbol Sternzeichen Krebs Krebs Die Empfindung
Symbol Sternzeichen Löwe Löwe Der Selbstausdruck
Symbol Sternzeichen Jungfrau Jungfrau Die Wachsamkeit
Symbol Sternzeichen Waage Waage Die Begegnung
Symbol Sternzeichen Skorpion Skorpion Die Bindung
Symbol Sternzeichen Schütze Schütze Die Ausdehnung
Symbol Sternzeichen Steinbock Steinbock Die Strukturierung
Symbol Sternzeichen Wassermann Wassermann Die Erneuerung
Symbol Sternzeichen Fische Fische Die Auflösung

Die Planeten im Horoskop

In diesem Koordinatensystem bewegen sich die Planeten wie in einem kosmischen Uhrwerk. Sie laufen in verschiedenen Geschwindigkeiten durch den Tierkreis. Die Planeten sind die Systemakteure, welche durch ihre Bewegung das Geschehen symbolisieren, die Prozesse und Abläufe des Systems. Jeder Planet hat eine eigene Persönlichkeit, steht als Archetyp für universelle Bewegungsprinzipien, Arten zu agieren, sich zu verhalten, sich zu ereignen. Dabei wird sein Wesen vom Tierkreiszeichen geprägt, in welchem er sich gerade befindet. Er wandert durch die stetig sich wandelnden Landschaften und Kulissen des Tierkreises und aktiviert diese durch seine Anwesenheit.

Planeten-Symbol Sonne Sonne Wesenskern und Lebenskraft
Planeten-Symbol Mond Mond Gefühle und Stimmungen
Planeten-Symbol Merkur Merkur Wendigkeit und Bewegung
Planeten-Symbol Venus Venus Charme und Harmonisierung
Planeten-Symbol Mars Mars Tatkraft und Energie
Planeten-Symbol Jupiter Jupiter Expansion und Fülle
Planeten-Symbol Saturn Saturn Konzentration und Ordnung
Planeten-Symbol Uranus Uranus Originalität und Mutation
Planeten-Symbol Neptun Neptun Inspiration und Visionen
Planeten-Symbol Pluto Pluto Modelle und Leitbilder

Die Aspekte im Horoskop

Die Planeten stehen zudem in permanent wechselnden Beziehungen zueinander. Dies wird durch die Winkelabstände zwischen ihnen angezeigt, die sogenannten Aspekte, sowie Deklinationen, Spiegelpunkte und Halbsummen. Die Aspekte zeigen die Interaktionen und komplexen Wechselwirkungen zwischen den Systemakteuren, ihren Austausch und ihre Vernetzung miteinander. Durch dieses permanent evolvierende Wechselspiel entsteht die Dynamik des Lebens.

Aspekt Konjunktion Konjunktion Vereinigung
Aspekt Opposition Opposition 180° Gegenüberstellung
Aspekt Quadrat Quadrat 90° Anspannung
Aspekt Trigon Trigon 120° Stabilität
Aspekt Sextil Sextil 60° Anregung
Aspekt Oktil Halbquadrat Oktil (Halbquadrat) 45° Bruch
Aspekt Trioktil Anderthalbquadrat Trioktil (Anderthalbquadrat) 135° Ausbruch
Aspekt Halbsextil Halbsextil 30° Differenz
Aspekt Quinkunx Quinkunx 150° Umbruch

Aszendent, Meridian und Häuser

Schließlich tritt dieses Gefüge in verschiedenen Lebensbereichen in Erscheinung, repräsentiert von Aszendent, Meridian und Häuserkreis. Der Häuserkreis verbindet die Kollektivebene der Planetenkonstellationen mit der individuellen Persönlichkeit des Horoskops. Er zeigt, in welchen persönlichen Lebensbereichen sich die Konstellationen befinden, wie das Individuum an den Zeitgeist seiner Geburt angekoppelt ist.

1. Haus Persönlichkeit
2. Haus Besitz
3. Haus Funktionalität
4. Haus Herkunft
5. Haus Erlebniswelten
6. Haus Wahrnehmung
7. Haus Außenwelt
8. Haus Fixierung
9. Haus Weitblick
10. Haus Berufung
11. Haus Ideenwelten
12. Haus Hintergründiges

Zyklenkomplexität

Das Horoskop ist somit ein komplexes Uhrwerk von ineinander verschachtelten Rhythmen. Dieses System ist permanent in Bewegung. Der Minutenzeiger dieses Systems ist das Fortschreiten von Aszendent, Meridian und Häuserkreis, welche ein Mal pro Tag den gesamten Tierkreises durchlaufen. Der Mond braucht dafür 28 Tage, die Sonne ein Jahr. So decken die Planeten verschiedene Schwingungslängen ab bis zu den 248 Jahren von Pluto und darüber hinaus (z.B. die Planetoiden Eris mit 556 Jahren oder Sedna mit 11.180 Jahren).

Das Ineinandergreifen dieser verschiedenen Zyklen ist so komplex, dass es in der Geschichte des Universums keine zwei Zeitpunkte gibt, welche dasselbe Horoskop haben. Sogar bei eineiigen Zwillingen, welche nur wenige Minuten voneinander geboren sind, ergeben sich bereits deutliche Unterschiede in der astrologischen Signatur. Dasselbe gilt für zwei Menschen, die zum selben Zeitpunkt an verschiedenen Orten geboren wurden. Jedes Horoskop ist einzigartig wie auch jeder Mensch einzigartig ist. Es gibt in der modernen Psychologie kein Persönlichkeitsmodell, welches nur annähernd eine vergleichbare Komplexität und Vielschichtigkeit aufweisen kann.

Diese methodische Eleganz, welche Analytik und Mustererkennung vereinigt mit dem schöpferischen Akt des Symboldenkens, ist gerade in der beginnenden Luft-Epoche des 21. Jahrhunderts wieder zeitlos modern. Astrologie bringt Klarheit in die Komplexität des Daseins und kann wichtige Eckpfeiler aufzeigen auf dem Weg in eine erfüllende Zukunft

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