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NEU: Dein Zukunftshoroskop von Dr. Christof Niederwieser

Dein Horoskop ist eine wertvoller Kompass im Fluss der Zeit. Dank astrologischer Prognosemethoden kann man darin sehr gut Deine Chancen und Herausforderungen der kommenden Zeit erkennen. Dabei geben uns die Sterne immer einen großen Willensspielraum. Wir können ihre Risiken und Gefahren passiv über uns ergehen lassen. Oder wir können ihre reichen Entwicklungsmöglichkeiten aktiv ergreifen für einen erfüllenden Lebensweg.

In den vergangenen Jahren habe ich tausende Horoskope analysiert und konnte vielen Menschen bei wichtigen Entscheidungen helfen. Meine Erfahrungen aus über 25 Jahren astrologischer Forschung und Praxis habe ich nun im neuen Chronlex®-Code gebündelt. Dieser analysiert auf Basis Deiner persönlichen Geburtsdaten Deine künftigen astrologischen Konstellationen. Mit speziellen Vorhersagetechniken berechnet er Deine komplexen Horoskopmuster und kombiniert diese in einzigartigen Texten zu Deiner persönlichen Jahresvorschau.

Dein Zukunftshoroskop gibt tiefe Einblicke in Deine großen Themen der kommenden 12 Monate. Es zeigt Dir, welche wichtigen Möglichkeiten und Herausforderungen bevorstehen und wie Du diese besonders gut meistern kannst:

  • Deine kommenden Lebensthemen
  • Die beiden Szenarien, zwischen denen Du Deinen Weg wählen kannst:
    • Welche großen Chancen erwarten Dich, wenn Du Deine aktuellen Themen in die Hand nimmst und Dein Schicksal aktiv gestaltest?
    • Welche Gefahren lauern, wenn Du Deine Themen passiv über Dich ergehen lässt?
  • Den tieferen Sinn dieser Lebensphasen für Dein persönliches Wachstum

Dein Jahreshoroskop zeigt Dir die besten Lösungsstrategien, wie Du mit Deinem freien Willen Deine künftigen Konstellationen optimal meistern kannst. Du erhältst das ca. 40-seitige PDF mit Deinem persönlichen Zukunftshoroskop direkt nach Abschluss der Bestellung.

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Dein Zukunftshoroskop

Das Gruppenhoroskop – Einführung

Erstveröffentlichung im April 2016 in der Zeitschrift “Astrologie Heute” (Nr. 180)

In der Astrologie stehen seit vielen Jahrhunderten Einzelhoroskope im Mittelpunkt. Ob Menschen, Staaten, Organisationen oder Mundankonstellationen, in der Regel analysiert man einzelne Zeitpunkte. Will man diese miteinander in Verbindung bringen, so ist das aktuell nur für Zweierbeziehungen komfortabel möglich. Gruppen ab drei Personen hingegen werden mit dem herkömmlichen Instrumentarium schnell sehr unübersichtlich und entziehen sich somit einer systematischen Analyse.

Dabei ist im Sinne eines systemischen Ansatzes gerade die Zusammenschau der Beziehungen in einer Gruppe essentiell. Ob in der Familie, im Freundeskreis oder der Abteilung im Job, im Parteigremium, der Regierung oder am G8 Gipfel, in der Fußballmannschaft, der Rockband oder im Dschungelcamp, stets ist die Gruppe mehr als die Summe ihrer Individuen und Zweierbeziehungen. Hierfür hat Dr. Christof Niederwieser das Gruppenhoroskop entwickelt, eine spezielle Variante der Synastrie, mit welcher eine komfortable Zusammenschau von bis zu zwanzig Horoskopen möglich ist.

Nehmen wir einmal an, ein Klient kommt zu Ihnen und sagt: „In unserer Forschungsabteilung läuft es irgendwie nicht rund. Zwar arbeiten dort gute Ingenieure und Techniker. Die sind auch sehr fleißig, führen vorbildlich ihre Projektpläne. Aber wenn man am Ende des Geschäftsjahrs nach erfolgreichen, innovativen Produktentwicklungen sucht, dann ist da gar nichts. Können Sie uns weiterhelfen?“

Bisherige Tools der Gruppenanalyse

Man erhält die Geburtsdaten der Mitarbeiter dieser Abteilung. Und dann geht der Wahnsinn los. Astrologie liefert ein hervorragendes Instrumentarium, um den individuellen Charakter, die Stärken und Schwächen eines Menschen oder einer Organisation zu entschlüsseln. Auch die Entwicklung im Zeitverlauf (Transite, Progressionen, Direktionen, Häuserrhythmen etc.) und die Beziehungen von zwei Horoskopen zueinander lassen sich mit dem herkömmlichen astrologischen Werkzeug sehr gut analysieren. Deutlich schwieriger wird es hingegen, wenn man das Wesen und die Dynamik von Gruppen astrologisch entschlüsselt möchte. Ab drei Personen beginnt es mühsam zu werden.

Für solche Situationen haben Astrologen verschiedene Herangehensweisen entwickelt. Manchmal wird das Beziehungsgeflecht reduziert auf die Summe von Zweierbeziehungen. Man schaut sich den Vorgesetzten in Bezug zu den einzelnen Mitarbeitern an. Oder man analysiert problematische Zweierbeziehungen, etwa von Kollegen, die sich nicht riechen können. Was in der Abteilung insgesamt im Argen liegt, wird sich dadurch aber nicht ergründen lassen.

Andere Astrologen haben einen großen Schreibtisch oder eine große Wand, wo sie alle Einzelhoroskope nebeneinander positionieren und sich in stundenlangen Pirouetten darin versenken. Bei dieser Herangehensweise kann man durchaus mit Instinkt zum Ziel kommen. Es besteht aber immer die Gefahr, dass man in der Informationsflut wichtige Zusammenhänge übersieht. Zudem ist dieser Ansatz sehr zeitaufwendig.

Dann gibt es die bewährten Tools der Partneranalyse. Beim Composit werden die Halbsummen aus den einzelnen Horoskopfaktoren der beiden Partner berechnet und daraus ein neues Horoskop erstellt. Beim Combin werden aus den beiden Geburtszeiten und Koordinaten der Geburtsorte die arithmetischen Mittel gebildet und auf diese Daten das neue Horoskop berechnet. Beide gibt es auch in der Gruppenvariante als Multi-Composit bzw. Multi-Combin. Hier kann man beliebig viele Personen hinzufügen und erhält am Ende immer eine Horoskopgrafik in gewohnter Manier. Diese Horoskope zeigen sehr gut, was die Gruppe als eigenständige Wesenheit ausmacht. Die individuellen Horoskope verschwinden jedoch völlig in dieser Darstellung. Man hat keinen Ansatzpunkt mehr, um im Sinne der Organisationsentwicklung oder der systemischen Therapie gezielt Veränderungen in der Gruppe herbeizuführen.

Bleibt noch die Synastrie, welche viele Astrologieprogramme auch als Multi-Synastrie anbieten. Diese Ansicht eignet sich hervorragend für zwei Horoskope, einigermaßen für drei Horoskope. Mehr Horoskope sind in dieser Darstellung zwar möglich, werden aber rasch derart unübersichtlich, dass sie für eine Zusammenschau kaum noch brauchbar sind.

 

Beispiel: Gruppenhoroskop einer Forschungsabteilung

Das Gruppenhoroskop

Vor diesem Hintergrund habe ich vor einigen Jahren eine neue Darstellungsmethode entwickelt, welche sich besonders gut für Gruppen bis zu zwanzig Personen eignet. Im Gruppenhoroskop werden die Horoskope aller Personen im selben Tierkreis eingezeichnet. Dabei wird jeder Person eine eigene Farbe zugeordnet, um sie einfach voneinander unterscheiden zu können. Ab etwa zehn Personen werden die Farben durch geometrische Figuren ergänzt (Planeten in Kreisen, Dreiecken, Vierecken, Rauten etc.), damit die einzelnen Horoskope für das Auge eindeutig unterscheidbar bleiben.

Für die Gruppenanalyse aus der Vogelperspektive empfiehlt es sich, als Fixpunkt 0° Widder links zu platzieren. Anhänger der Hamburger Schule können hierfür natürlich auch wie gewohnt 0° Waage verwenden. Möchte man hingegen die Beziehung eines einzelnen Menschen zum Rest der Gruppe analysieren, so wähle ich die übliche Ansicht und positioniere seinen Aszendenten links. Die anderen Horoskope werden dann darum herumgebaut.

Die Farbsystematik

Um sich in Gruppenhoroskopen schnell zurechtzufinden, ist es von Vorteil, die Zuteilung der Farben zu den einzelnen Horoskopen systematisch vorzunehmen. Ich verwende beispielsweise für die Fokusperson (Klient, Abteilungsleiter etc.) immer die Farbe Schwarz. Die Farben der anderen Gruppenmitglieder kann man nach dem jeweiligen Element ihrer Sonnenzeichen (wahlweise auch Aszendenten oder MCs) vornehmen, also z.B. Rottöne für die Feuerzeichen, Blautöne für die Wasserzeichen, Grün/Brauntöne für die Erdzeichen und Gelb- oder Grautöne für die Luftzeichen. Man kann aber auch für Männer und für Frauen jeweils kalte und warme Farben verwenden oder für alte und junge Menschen dunkle und helle Farben.

Oft ist die passendste Farbgebung von der jeweiligen Gruppenstruktur abhängig. Finden sich in einer Gruppe sehr viele Personen mit demselben Alter, Geschlecht oder dominanten astrologischen Element, so wird dieses Kriterium für die Farbsystematik wenig geeignet sein. Gibt es in der Gruppe verschiedene Untergruppen – im Fall der Forschungsabteilung z.B. Produktschwerpunkte (Produktbereich A, B, C) oder Tätigkeitsschwerpunkte (Konstrukteure, Labor, Musterbau, Design, Patente etc.), so wird möglicherweise dies das zweckdienlichste Kriterium für die Farbsystematik sein. Den Varianten sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist hierbei nur, dass die Farbwahl Ihrer Intuition entgegenkommt und Sie sich schnell und zuverlässig darin zurechtfinden.

Die Ebene der Generationenprägung

In der einfachsten Variante werden sämtliche Faktoren im Innenkreis eingetragen. Um die Generationenprägung der Gruppe besser sichtbar zu machen, zeichne ich aber in der Regel Uranus, Neptun und Pluto in den Außenkreis ein. So ist schnell ersichtlich, welchen Generationsauftrag die Gruppenmitglieder als Prägung mitbringen, wie die Gruppe an Zeitgeistströmungen gekoppelt ist. So sehen wir im Innenkreis die persönlichen Veranlagungen (AC, MC, Mond bis Saturn) und im Außenkreis die Kulturbrille, die Einbettung in Moden, Trends und Generationen (Transsaturnier). Wenn es thematisch angeraten ist, dann trage ich dort auch die entsprechenden Kleinplaneten ein.

Eine getrennte Kollektivebene ist auch deshalb von Vorteil, weil wir einige Jahrzehnte lang eine Unwucht auf der rechten Tierkreishälfte hatten. Für die aktuell im Berufsleben stehenden Jahrgänge (ca. 1950 – 1995) befindet sich Pluto zwischen Löwe und Skorpion, Neptun zwischen Waage und Steinbock und Uranus zwischen Krebs und Steinbock. Trägt man alle Faktoren in den Innenkreis ein, so entsteht schnell der Eindruck, dass diese Zeichen überrepräsentiert wären. Schließlich hat eine eigene Kollektivebene den angenehmen Nebeneffekt, dass die Grafik dadurch nochmals übersichtlicher und aufgeräumter ist.

Generationenprägung der aktuell berufstätigen Jahrgänge

Generationenprägung der aktuell berufstätigen Jahrgänge

Die Fokusperson im Gruppenhoroskop

In Gruppen gibt es sehr oft eine zentrale Person, um die sich die anderen scharen. Meist ist dies der Gründer oder der Leiter der Gruppe. Im Beispiel sehen wir eine Abteilung für Forschung & Entwicklung eines mittelständischen Unternehmens. Wie häufig in der astrologischen Unternehmensberatung liegen nur die Mittagsstände und insofern keine Achsenpositionen vor. Der langjährige Abteilungsleiter ist in Schwarz eingezeichnet. Mit Sonne, Merkur, Mars und Saturn im Steinbock ist er ein sehr guter Verwalter, fleißig, hochzuverlässig und den Werten des Unternehmens und der Geschäftsführung stets verpflichtet. Die Steinbockdominanz macht ihn zu einem idealen Stellvertreter mit ausgeprägtem Sinn für das „Man-Prinzip“ (was man macht und was man nicht macht). Zu seinen Mitarbeitern pflegt er ein sehr korrektes, auf Gerechtigkeit bedachtes Verhältnis. Mit Mond und Mondknoten im Löwen hat er dabei ein ausgeprägtes Herz für die Menschen in seiner Abteilung. Er gewährt ihnen viele Freiheiten, setzt sich immer für Gehälter und Boni am oberen Limit ein und hält viele Unannehmlichkeiten von ihnen fern. „Meine Leute sollen sich auf Ihre Projekte konzentrieren können und dürfen bei der Arbeit nicht gestört werden!“

Im Recruiting sitzen Abteilungsleiter häufig an zentraler Stelle. Dabei wählen viele die Kandidaten durch die Wahrnehmungsbrille ihres eigenen Horoskops aus. Sie entscheiden sich für jemanden, der ihnen ähnlich und sympathisch ist und weniger für jemanden, der für das Stellenprofil die besten Voraussetzungen mitbringt. Gerade bei langjährigen Abteilungsleitern stelle ich in der Beratung sehr oft fest, dass diese ihre Mitarbeiter regelrecht um ihr eigenes Horoskop herumgebaut haben, sozusagen als Erweiterung ihrer eigenen Persönlichkeit. Auch in diesem Gruppenhoroskop ist die Umclusterung von Venus und Mond des Abteilungsleiters auffällig. Zahlreiche Mitarbeiter-Planeten kuscheln sich eng an sie.

Forschungsabteilung ohne Innovation

Die Kernaufgabe einer F&E Abteilung ist die Entwicklung von Innovationen. Die Produkte des Unternehmens sollten entsprechend dem neuesten Stand der Technik laufend an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden. Im Idealfall leistet die F&E Abteilung Pionierarbeit und erfindet neue technologische Lösungen, die es bislang in dieser Form noch nicht gab.

Diese Kernaufgabe wird durch die Zeichen Wassermann, Fische und Widder repräsentiert. Das schöpferische Potential des Unentdeckten, aus dem sich wie zarte Pflänzchen neue Ideen zaghaft herausschälen, liegt in den Fischen. Will man vollkommen neue Wege wagen, so muss man sich in diese Nebel und Meere des Unbekannten wagen. Unten herum reißt der Widder dieses Neuartige in die Erscheinung und rennt damit in die Welt hinaus. Er ist der Pionier, der die Idee durch spielerisches Erkunden und Ausprobieren vorantreibt, sich über Versuch und Irrtum an die Möglichkeiten der Umsetzung heranexperimentiert. Er ist der Innovationstreiber, der neue Impulse in die Gruppe bringt und – oft noch im chaotischen Zickzack – neue Projekte beginnt und dabei den ersten Stoßtrupp bildet.

Oben herum fliegt der Wassermann wie ein Vogel durch die Welt der neuesten Innovationen. Er sichtet die aktuellsten Erfindungen, Trends und Ideen, welche in der Szene kursieren, stets auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen, nach neuartigen Bauteilen, die er zur Verbesserung seiner eigenen Entwicklungen verwenden kann. In der Astrologie wird der Erfindergeist häufig im Wassermann bzw. bei seinem Herrscher Uranus lokalisiert. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn in erster Linie ist er der Bote, der die in den Fischen geborenen Neuheiten zusammenträgt und daraus seine Erfindungen zusammenbastelt.

Eine Forschungsabteilung sollte also ganz besonders die Zeichen Wassermann, Fische und Widder betont haben, um überhaupt echte Innovationen entwickeln zu können. Im Gruppenhoroskop des Beispiels hingegen ist dieser Sektor nahezu leer. Bereits auf den ersten Blick kann man erkennen, dass diese F&E Abteilung kaum in der Lage sein wird, erfolgreiche, innovative Produkte zu erfinden.

Zwar hat der Abteilungsleiter mit Jupiter im Wassermann durchaus ein ausgeprägtes Interesse an den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaftsszene und würde selbst gerne mehr Zeit mit Forschung verbringen. Er ist aber im Tagesgeschäft derart mit organisatorischen Verpflichtungen zugeschüttet, dass sein Jupiter im Wassermann de facto lahmgelegt ist. Ansonsten besetzt noch der andere Steinbock (grüne Farbe) die Innovationszone mit einen Fische-Mond und einen Widder-Mars. Aufgrund seiner niedrigen Ausbildung hat er es aber nur zum technischen Zeichner gebracht und verbringt seine Zeit mit dem Reinzeichnen bestehender Skizzen und Pläne. Seinen Experimentiertrieb lebt er nur privat in seiner Bastelwerkstatt aus.

Das restliche Team orientiert sich lieber am Bestehenden. Produktneuheiten sind in erster Linie Rekombinationen etablierter Produkte in neuen Farben, neuen Materialien und in neuer Verpackung. Besonders auffallend ist die enorme Planetenkonzentration der Abteilung im Löwen. Diese spiegelt sich bereits in den Räumlichkeiten. Während die Büros im Rest der Firma sehr beengend sind, ist die F&E Abteilung durch „historische Zufälle“ in einem sehr großen Raum mit viel Platz untergebracht. Jeder Mitarbeiter hat sich dort seine eigene Wohlfühl-Insel aufgebaut. Während in den anderen Abteilungen hektische Nervosität herrscht, wird hier getragen und würdevoll durch den Gang geschritten. Passend zur Löweballung gibt es in der Firma auch ein geflügeltes Wort: „Bei uns heißt F&E nicht Forschung und Entwicklung, sondern Freizeit und Erholung“. Während diese Löwedominanz beispielsweise in einer Marketingabteilung für exzellente Ergebnisse sorgen kann, war ihr Beitrag zu den Kernzielen der Forschungsabteilung überschaubar.

Systemische Lösungsansätze

Im Idealfall lassen sich solche Gruppendefizite durch die Neueinstellung von Mitarbeitern mit starker Besetzung der vakanten Tierkreisareale ausgleichen. Es ist aber nicht immer das notwendige Budget vorhanden, um den Headcount aufzustocken. Dennoch gibt es immer Mittel und Wege, die Situation im Rahmen des Möglichen zu verbessern. In diesem Fall gab es mehrere Stellschrauben:

So wurde ein Teil der Organisationsaufgaben vom Leiter an den Löwen (in roter Farbe) delegiert. Dieser entpuppte sich als ausgezeichneter Organisator und ging mit viel Engagement in seiner neuen Aufgabe auf. Dem Abteilungsleiter blieb dadurch mehr Zeit, sich bezüglich der technologischen Entwicklungen am aktuellen Stand zu halten und sich in der Forschung mehr einzubringen. Dem grünen Mitarbeiter mit Mond und Mars in der Innovationszone wurde ein Projekt im Bereich Grundlagenforschung übertragen. Ergänzend dazu bekam er trotz seines fortgeschrittenen Alters die Möglichkeit, mehrere Fortbildungen zu machen und regelmäßig Fachmessen und Kongresse zu besuchen. Auch er wuchs schnell in seine neue Rolle hinein und verblüfft seither regelmäßig das Team mit unkonventionellen Ideen und pragmatischen Lösungsansätzen, die ihm davor niemand zugetraut hätte.

Schließlich ergab es sich, dass durch eine notwendige Restrukturierung der hauseigene Werkzeugbau geschlossen werden musste, wobei der Betriebsrat die Übernahme von mindestens drei der zehn betroffenen Mitarbeiter ausgehandelt hatte. In der astrologischen Rasteranalyse sprangen mir gleich zwei Wassermänner des Jahrgangs 1962 ins Auge mit einer enormen Planetenballung in diesem Zeichen. In persönlichen Gesprächen entpuppte sich der eine schnell als extremer Widerspruchsgeist, mit dem es laut dem Vorgesetzten des Werkzeugbaus auch regelmäßig Auseinandersetzungen gab. Der andere war in seiner wilden Jugend als Punk um die Häuser gezogen und hatte deshalb keinen Schulabschluss. Durch eine mehr oder weniger unbeabsichtigte Familiengründung wurde er schließlich domestiziert und war als Hilfsarbeiter in die Firma gekommen. Durch seine schnelle Auffassungsgabe, seine eigenständige Arbeitsweise und seine pfiffigen Einfälle hatte er es bis zum stellvertretenden Abteilungsleiter des Werkzeugbaus gebracht. Privat hatte er sich über die Jahre ein umfassendes Wissen angeeignet und verdutzte mich in Gesprächen unter anderem mit Ausführungen über Molekularstrukturen und Nietzsche-Zitaten. Einen Versuch war es wert. So wurde er als Hilfsassistent in die Forschungsabteilung versetzt. Er blühte dort regelrecht auf und entwickelte bald eine enorme Motivation. Mittlerweile hat die Firma sogar ein Patent auf seinen Namen angemeldet.

Darüber hinaus wurden in der Abteilung – neben einer Reihe von weiteren Maßnahmen – auch einige astrologische Prothesen installiert. Auf diese Möglichkeit werde ich zu gegebenem Zeitpunkt näher eingehen. Als ersten Einblick in das enorme Potential des Gruppenhoroskops sollen diese Ausführungen genügen.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten des Gruppenhoroskops

Das Gruppenhoroskop habe ich aufgrund der speziellen Anforderungen der Bereiche Personal und Organisation entwickelt. Auch für Marketing- und Brandingprojekte verwende ich es regelmäßig, beispielsweise für Marktanalysen, Wettbewerbsvergleiche und für die Positionierung und Repositionierung von Produkten und Marken. Die Anwendungsmöglichkeiten gehen aber natürlich noch viel weiter. Grundsätzlich ist das Gruppenhoroskop überall dort eine große Hilfe, wo man die Zusammenhänge von drei oder mehr Horoskopen analysieren möchte.

Ein wichtiger Bereich ist die systemische Familienanalyse. Hier kann das Gruppenhoroskop sehr schnell die Familienstruktur und die internen Beziehungsmuster aufzeigen. Dabei ist es auch spannend, die Ahnenketten und ihre Verstrickungen über mehrere Generationen zurückzuverfolgen. Auch im Bereich Partnerschaft ist das Gruppenhoroskop von großem Nutzen. Wer häufig an den oder die Falsche gerät, dem sei ein Gruppenhoroskop aller bisherigen Partner empfohlen. Es kommt sehr schnell zum Vorschein, welchen Suchmustern man bislang unbewusst gefolgt ist. Als drittes Beispiel möchte ich die Mundanastrologie nennen. Denn gerade hier ist die Zusammenschau vieler Horoskope oft unabdingbar und bislang sehr zeitaufwendig. Gruppenhoroskope der wichtigsten geopolitischen Staaten und Politiker, der Parteien oder der Regierung in einem Land oder der wichtigsten Firmen einer Branche sind hier ein gewaltiger Fortschritt. Man sieht auf einen Blick, wer z.B. gerade vom laufenden Saturn-Neptun-Quadrat betroffen ist und wer als Trägersubjekt dieser Konstellation in die nähere Auswahl kommt.

Diese und zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten des Gruppenhoroskops werde ich in Zukunft näher vorstellen. Einstweilen möchte ich Sie ermutigen, selbst damit zu experimentieren: Freundeskreis, Familie, Arbeitskollegen  bis hin zu wichtigen Zeitpunkten in Ihrem Leben. War Astrologie bislang vor allem auf einzelne Personen, Organisationen und Ereignisse beschränkt, so steht Ihnen nun die Welt der großen Zusammenschau offen.

Gruppenhoroskop SOFTWARE

Seit 2022 gibt es eine innovative Software, mit der man Gruppenhoroskope sehr einfach erstellen und analysieren kann: Die CHRONLEX Astrologie Software, welche Dr. Christof Niederwieser gemeinsam mit Torsten Wernecke entwickelt hat. CHRONLEX ist cloudbasiert und funktioniert somit auf allen Geräten und Betriebssystemen.

Gruppenhoroskop SEMINAR

Im jährlichen Online-Seminar “Das Gruppenhorokop in der Praxis” zeigt Dr. Christof Niederwieser live anhand vieler prominenter Beispiele, wie man diese neue Form der Kollektiv-Astrologie in der astrologischen Praxis anwendet. Dabei werden auch die speziellen Anwendungsmöglichkeiten auf Bereiche wie Teamentwicklung, Personalmanagement oder Familientherapie bis hin zur Mundanastrologie vorgestellt. Besondere Highlights sind dynamische Gruppenhoroskope im Zeitverlauf und die Ereignisanalyse mit dem Gruppenhoroskop.

Gruppenhoroskop BUCH

Im Buch “Das Gruppenhoroskop: Schlüssel zur Kollektiv-Astrologie” zeigt Dr. Christof Niederwieser anhand des vierstufigen Deutungssystems, wie man Gruppen Schritt für Schritt entschlüsseln kann:

  1. Kollektiv-Analyse: Was macht die Gruppe in ihrer Gesamtheit aus?
  2. Rollenverteilung: Wie positionieren sich die einzelnen Mitglieder im Kontext der Gruppe?
  3. Gruppendynamik & Beziehungsmuster: Wie sind die Mitglieder miteinander vernetzt? Wie interagieren sie miteinander?
  4. Fokus-Perspektive: Wie sieht ein einzelnes Mitglied den Rest der Gruppe aus seiner persönlichen Wahrnehmungsperspektive?

CHRONLEX: Die Astrologie-Software der Luft-Epoche

Mit der neuen CHRONLEX Astrologie Software können Vernetzungen zwischen verschiedensten Horoskopen endlich sichtbar gemacht und analysiert werden. Das bahnbrechende Tool für die Luft-Epoche!

Ukraine-Krieg & Neue Weltordnung

Der Krieg in der Ukraine wird oft als Alleingang von Wladimir Putin dargestellt. Doch die astrologischen Hintergründe zeigen ein anderes Bild: Es ist der Anbeginn einer Neuen Weltordnung.

Die Wiederentdeckung der Astrologie in der Moderne

Im Abendland erlebte die Astrologie ihre Hochblüte in der Renaissance. Astrologie galt als die Königswissenschaft an den Universitäten und Fürstenhöfen. Im Lauf des 17. Jahrhunderts wurde die Astrologie von den aufkommenden Naturwissenschaften zunehmend kritisch gesehen. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) gaben die zunehmend sensationslüsternen Prognosen der Astrologen den Menschen noch Halt. Doch ab den 1650er Jahren setzte ein rascher Verfall ein. Die Sternenkunst schien im Vergleich zu den wissenschaftlichen Entdeckungen in Physik und Technik zunehmend antiquiert. 1666 wurde die Astrologie schließlich in Frankreich von den Universitäten verbannt und kurz darauf in ganz Europa ins Reich des Aberglaubens verwiesen. So versank die Astrologie in einen langen Dämmerschlaf, bis sie Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. So entstand die Astrologie der Moderne.

Wiederentdeckung durch Theosophen und Rosenkreuzer

Alan Leo

Alan Leo

Als Vater der modernen Astrologie wird häufig der englische Theosoph Alan Leo (1860 – 1917) genannt. Er entrümpelte die klassische Astrologie und verpackte sie in ein zeitgemäßes Gewand. Sein Lehrgebäude war im Vergleich zur traditionellen Astrologie deutlich vereinfacht und leichter verständlich. Zudem verlagerte Leo den Schwerpunkt weg von den Schicksalsprognosen und hin zur psychologischen Charakterdeutung. Mit seiner Datensammlung „1001 Notable Nativities“ legte er den Grundstein für die empirische Astrologie. Darin waren die Horoskope von 1.001 berühmten Persönlichkeiten und historischen Ereignissen angegeben. Dieses Werk galt jahrzehntelang als Datenbibel für forschende Astrologen. Leo war aber auch ein findiger Geschäftsmann und erkannte als Erster das Erfolgspotential der Trivialisierung. Indem er die Komplexität eines Geburtshoroskops auf den Sonnenstand reduzierte, konnte er erstmals ein Millionenpublikum erreichen. Die „Sternzeichen-Astrologie“ mit ihren zwölf Menschenschubladen war geboren und mit ihr die populären Zeitungshoroskope. Er war auch der Erste, der Horoskope mit Hilfe von Textbausteinen erstellte. Mit diesen beiden Kunstgriffen waren Horoskope keine aufwändige Maßarbeit mehr. Sie konnten am Fließband produziert und günstig an ein Massenpublikum verkauft werden.

Evangeline Adams

Evangeline Adams

Im angelsächsischen Raum waren die ersten modernen Astrologen vornehmlich Mitglieder von esoterischen Zirkeln und spirituellen Vereinigungen, insbesondere der Theosophen und der Rosenkreuzer. Die bekanntesten von ihnen waren der Rosenkreuzer Max Heindel (1865 – 1919), die Theosophin Alice Bailey (1880 – 1949) und C.C. Zain (1882 – 1951), Gründer der „Church of Light“. Eine herausragende Figur dieser Frühphase war die erste Astrologin Amerikas, Evangeline Adams (1868 – 1932). Sie stieß auf reges Medieninteresse und machte die Sterndeutung erst so richtig populär. Grund dafür waren zahlreiche frappante Prognosen, welche ihr zugeschrieben wurden. So soll sie den Brand des Winsor Hotels in New York 1899 ebenso vorhergesagt haben wie den Börsencrash von 1929, den Zweiten Weltkrieg oder den Tod von König Edward VII. Zu ihren Klienten zählten zahlreiche Prominente wie der Opernsänger Enrico Caruso oder der berühmte Finanzguru John Piermont Morgan, dem bis heute gerne der Spruch zugeschrieben wird: „Millionäre verwenden keine Astrologie – Milliardäre schon.“ 1911 und 1914 wurde sie wegen Wahrsagerei angeklagt. Vor Gericht überzeugte sie den Richter von ihren astrologischen Fertigkeiten, sodass sie freigesprochen wurde. In den Medien, welche den Prozess mit regem Interesse verfolgt hatten, wurde dies als wissenschaftlicher Beweis für die Astrologie interpretiert. So wurde Adams zur ersten großen Medienastrologin. Sie erhielt ihre eigene Radiosendung und 1930 auch eine eigene Zeitungskolumne.

Astrologie im deutschen Sprachraum

Um die Jahrhundertwende gelangte die wiederentdeckte Astrologie auch in die deutschsprachigen Länder. Einer der ersten Pioniere war Karl Brandler-Pracht (1864 – 1939). Er veröffentlichte 1905 sein Erstwerk „Mathematisch-instruktives Lehrbuch der Astrologie“. In den folgenden Jahrzehnten gründete er astrologische Gesellschaften und Forschungsgruppen in vielen österreichischen, deutschen und schweizerischen Städten, sowie mehrere Zeitschriften. Brandler-Pracht gilt als Grand Signor der modernen deutschsprachigen Astrologie. Viele bekannte Astrologen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Schüler von ihm.

Große Astrologen der Zwischenkriegszeit: Karl Brandler-Pracht, Frank Glahn und Johannes Vehlow

Nach dem Ersten Weltkrieg begannen für die Astrologie zwei Jahrzehnte enthusiastischer Aufbruchsstimmung. Zahlreiche Doktoren und Professoren beschäftigten sich ernsthaft mit ihr. Man war sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis die Astrologie mit modernen technischen Mitteln bewiesen und als Wissenschaft etabliert werden könnte. Viele Astrologen aus jener Zeit sind bis heute legendär, etwa Johannes Vehlow (1890 – 1958), der mit seinem achtbändigen Monumentalwerk „Lehrkursus der wissenschaftlichen Geburtsastrologie“ (ab 1925) eine systematische Sammlung des astrologischen Wissens von der Antike bis in die Gegenwart erarbeitete. Sein Häusersystem, welches den Aszendenten in die Mitte des 1. Hauses legt, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschsprachigen Astrologie hatte auch Frank Glahn (1865 – 1941). Sein erstes Astrologie-Buch „Erklärung und systematische Deutung des Geburtshoroskopes“ erschien 1923. Während der Verdienst von Brandler-Pracht oder Vehlow vor allem im Sammeln und Zusammenstellen des überlieferten Wissens besteht, glänzte Glahn durch innovative Techniken und Neuerfindungen. Auf ihn gehen etwa die heute sehr populären Häuserrhythmen zurück.

Die Hamburger Schule

Den revolutionärsten und technisch komplexesten Ansatz begründete der Vermessungstechniker Alfred Witte (1878 – 1941) mit der Hamburger Schule. Er präsentierte sein System ab 1919 in einigen Artikeln und war damit alsbald in aller Munde. Witte hatte im Laufe des Ersten Weltkrieges tausende Horoskope von Kameraden berechnet und dabei feststellen müssen, dass tiefgreifende Ereignisse wie Bombenangriffe, Verwundungen oder Hochzeiten mit den klassischen Methoden oft gar nicht im Horoskop ersichtlich waren. Er verglich die Geburtsbilder von Menschen mit ähnlichen Erlebnissen, sowie von Menschen mit gleichen Geburtstagen, und fand dabei heraus, dass darin zu den fraglichen Zeiten stets dieselben Tierkreispositionen ausgelöst waren. Diese Positionen wanderten langsam. So vermutete Witte, dass es sich dabei um noch nicht entdeckte Planeten jenseits der Neptunbahn handeln müsse. Anhand der Fallkurve der bekannten Planeten berechnete Witte Entfernung und Umlaufzeit dieser Punkte und kam so auf die Bahnen seiner vier zusätzlichen Planeten: Cupido, Hades, Zeus und Kronos. Witte nannte diese unentdeckten Himmelskörper jenseits der Neptunbahn Transneptuner.

Wann immer etwa jemand von der Front Heimurlaub bekam, um einer großen Familienfeierlichkeit beizuwohnen, war Cupido ausgelöst. Tod, Vernichtung, Verwesung, Schmutz oder Dirnen und Diebe wurden von Hades angezeigt. Den Punkt, der Blitzangriffe, Dampfmaschinen oder Schussverletzungen auslöste, nannte Witte Zeus. Kronos stand für Herrschaft und Autorität, für das Hohe und Erhabene. Folgende Liste zeigt in kurzen Stichpunkten Umlaufzeiten und Bedeutung der von Witte gefundenen Transneptuner. Sie wurden später von Wittes Schüler Friedrich Sieggrün (1877 – 1951) auf acht erweitert.

 

    Umlaufzeit Bedeutung
Uranian-Astrology-Cupido Cupido 262 Jahre Familie, Ehe, Kunst, Gemeinschaft
Uranian-Astrology-Hades Hades 361 Jahre Einsamkeit, Mangel, Schmutz, Krankheit
Uranian-Astrology-Zeus Zeus 456 Jahre Führung, Zeugung, Ziele, Feuer, Maschinen
Uranian-Astrology-Kronos Kronos 522 Jahre Selbständigkeit, Staat, Herrscher, Größe
Uranian-Astrology-Apollon Apollon 576 Jahre Ruhm, Erfolg, Ausdehnung, Wissenschaft
Uranian-Astrology-Admetos Admetos 618 Jahre Hemmung, Trennung, Stillstand, Rotation
Vulkanus 663 Jahre Größte Kraft, Macht, Energie, Gewalt
Uranian-Astrology-Poseidon Poseidon 740 Jahre Geist, Idee, Erkenntnis, Licht, Erleuchtung

Die Transneptuner der Hamburger Schule

Die zweite Neuerung Wittes waren die sogenannten Planetenbilder. Die klassische Astrologie kennt nur Beziehungen zwischen zwei Planeten, sofern diese bestimmten Winkeln, den Aspekten, entsprechen. Wittes Planetenbilder hingegen bestehen aus drei oder mehr Planeten, sofern einer davon genau in der Mitte zwischen den zwei anderen liegt. Die Einführung dieser Halbsummen erlaubte in Verbindung mit den Transneptunern viel differenziertere Aussagen als die traditionelle Astrologie. So konnten die Häuser und Tierkreiszeichen, die zwei Grundprobleme der Astrologie, in der Deutung weitgehend vernachlässigt werden. Der Schwerpunkt lag nun auf den Planetenbildern.

Gerade in Zeiten ohne Computer bedeutete dies einen erheblichen mathematischen Mehraufwand. Dafür stand die Hamburger Schule in dem Ruf, die bei weitem exaktesten Prognosen und die höchste Treffsicherheit erzielen zu können. Anhand zahlreicher Experimente belegten ihre Schüler die Überlegenheit ihres Systems gegenüber den anderen astrologischen Schulen. Sie berechneten auf den Tag genau die Geburt eines Kindes oder sagten exakt die Sieger und Siegerrunden von Boxkämpfen voraus. Auch die Berechnung des Verbleibs verschwundener Personen wird in der Liste der Erfolge aufgeführt. Inwieweit derartige Treffer die Ausnahme oder die Regel waren, bleibt offen. Jedenfalls waren die Hoffnungen groß, dass Wittes System die Astrologie schon bald als exakte Wissenschaft etablieren würde. Nicht umsonst pflegten die Vertreter der Hamburger Schule, ihre astrologischen Deutungsregeln in mathematische Formeln zu verpacken. Ihre Bibel war das „Regelwerk für Planetenbilder“ (Erstauflage 1928). Darin finden sich hunderte Formeln wie:

Mond + Cupido – Widder = Hochzeiten. Allgemeine Geselligkeitsvereine. Öffentliche Bälle und Gesellschaften.
Venus + Uranus – Mars = Heiße, jedoch verfeinerte Sinnlichkeit. Plötzliche Bekanntschaften, die sich intim gestalten.
Mondknoten + Hades – Zeus = Wegen Mängel scharf zurechtgewiesen werden. Infolge Verbrechens mit der Polizei in Berührung kommen. Durch Brand in Mitleidenschaft gezogen werden.
Sonne + Kronos – Neptun = Konfuse Autorität. Unfähige Leitung. Durch führende oder selbständige Personen Täuschung oder Ablehnung erfahren. Durch Staatsgewalt vernichtet. Fürstenabsetzung. Wenn = Merkur: der konfuse Leiter oder der intuitiv Führende.

Die Hamburger Schule bleibt bis heute auch innerhalb der Astrologieszene ein Kuriosum. Einerseits genießen viele ihrer Anhänger hohes Ansehen, insbesondere im angelsächsischen Raum, wo Wittes Lehre als „Uranian Astrology“ bis heute populär ist. Andererseits konnte sich der extrem mathematische Ansatz nie in der Breite durchsetzen. Er war zu kompliziert und detaillistisch für eine Massenbewegung. Viele Astrologen störte auch das stark deterministische Gepräge der Jünger Wittes. Ihr Anspruch, eine exakte Wissenschaft zu betreiben, ließ keinen Platz für den freien Willen. Alles und jeder war präzise berechenbar. Man darf dabei allerdings nicht übersehen, dass diese starke Schicksalsorientierung bis weit in die Nachkriegszeit hinein in der Astrologie sehr verbreitet war.

Hamburger-Schule-Berechnung

Auszug aus einer Berechnung der Hamburger Schule, Alfred Witte (1924)

Am meisten Ablehnung brachten der Hamburger Schule die Transneptuner. Die Existenz dieser acht zusätzlichen Planeten wurde aus der Analyse tausender Horoskope abgeleitet. Doch bis heute konnte keiner dieser Körper astronomisch entdeckt werden. Zudem machte es viele Astrologen misstrauisch, als man 1930 den neunten Planeten Pluto entdeckte, dieser aber keinem der Witte-Planeten entsprach. Auch mit den zehntausenden Transneptunischen Objekten im Kuiper-Gürtel, welche seit 1992 entdeckt wurden, haben die Hamburger Transneptuner bis auf ihren Namen keine Übereinstimmung, weshalb man diese mittlerweile lieber als „Wirkpunkte“ und nicht mehr als Planeten bezeichnet. So führt die Hamburger Schule bis heute ein Exotendasein, wenngleich ihre Leistungen in der Astrologieszene als unbestritten gelten. Die Halbsummen und die Spiegelpunkte, zwei von Witte (wieder)entdeckte Techniken, sind mittlerweile Allgemeingut der Astrologie.

Die Kosmobiologie von Ebertin

Ursprünglich ebenfalls Anhänger der Hamburger Schule war einer der bekanntesten Astrologen des 20. Jahrhunderts, Reinhold Ebertin (1901 – 1988). Er war der Sohn der ersten professionellen Astrologin Deutschlands, Elsbeth Ebertin (1880 – 1944), welche in der Zwischenkriegszeit alljährlich die astrologische Jahresvorschau „Ein Blick in die Zukunft – Unabwendbare Geschehnisse in nächster Zeit“ verfasste. 1928 gründete er den Ebertin-Verlag und gab die Fachzeitschrift „Neue Sternblätter“ heraus, welche 1933 in „Mensch im All“ umbenannt wurde. Diese wurde schnell zu einem der wichtigsten Sprachrohre der deutschen Astrologie. Ludwig Rudolph, einer der Hauptvertreter der Hamburger Schule, oder der bekannte Chirologe und Physiognom Ernst Issberner-Haldane publizierten zahlreiche Artikel darin. Ab 1932 erschien die Wochenzeitschrift „Der Seher“ und erreichte alsbald eine Auflage von über 50.000 Stück.

Ebertins Bekanntheit ist auch seinem Organisationstalent zu verdanken. 1932 organisierte er den „Kongreß astrologischer Pioniere“ mit über 600 Teilnehmern. Dort war alles versammelt, was in der damaligen Astrologieszene Rang und Namen hatte. Ein Ziel dieses Kongresses war, die ausufernde Methodenflut der Astrologie kritisch zu sichten und die erfolgreichsten Techniken herauszufiltern. Dazu stellte Ebertin im Laufe der Zeit 75 praktische Aufgaben. Jeder Astrologe, jede Schule konnte diese mit ihren bevorzugten Methoden lösen. Anhand der richtigen oder falschen Ergebnisse wurde dann eine Bewertung der Techniken vorgenommen. Auf dieser Grundlage entwickelte sich im Laufe der 1930er Jahre die „Methode Ebertin“, später auch Kosmobiologie genannt. Die erste Auflage von Ebertins Hauptwerk „Kombination der Gestirneinflüsse“ erschien schließlich nach dem Krieg und gilt bis heute als Standardwerk der Astrologie.

Die „Methode Ebertin“ ist weniger ein eigenständiger Deutungsansatz, als vielmehr eine eklektische Zusammenfassung der allgemein anerkanntesten Methoden. Ebertin übernahm von jeder Schule, was ihm am brauchbarsten erschien und nahm daran zahlreiche Vereinfachungen vor. Darin liegt der große Erfolg seiner Kosmobiologie begründet. Von der Hamburger Schule übernahm Ebertin die Halbsummentechnik und die 90-Grad-Scheibe. Die Transneptuner hingegen verwarf er. Zudem wendete er sich von der einseitigen Ereignis- und Schicksalsorientierung der Lehre Wittes ab und betonte die psychologische Seite viel stärker. Um das Problem der verschiedenen Häusersysteme zu vermeiden, verzichtet seine Methode vollkommen darauf.

Astrologenverfolgung im Dritten Reich

Thomas Ring

Thomas Ring

Wie viele Astrologen der Zwischenkriegszeit, versuchte auch Ebertin anfangs, sich mit dem Naziregime zu arrangieren. Er war Mitbegründer der „Geistigen Front, Reichsvereinigung für wissenschaftliche und praktische Menschenkenntnis, Berlin“. In seinen Zeitschriften fanden sich Artikel über Germanentum, Rassenphysiognomik oder den „Heilsgruß als Zeichen des Charakters“ ebenso wie Horoskopanalysen Adolf Hitlers, welche seine Sendung als großer Führer astrologisch bestätigten. Der Verein bemühte sich jedoch vergeblich um einen berufsständischen Aufbau für Astrologen im „Kampfbund für Deutsche Kultur“. Obwohl Nazigrößen wie Heß und Himmler dem Okkultismus sehr zugetan waren, gerieten die Astrologen im Dritten Reich alsbald auf die Schwarze Liste. 1939 wurde die Astrologische Zentralstelle aufgehoben und Astrologie verboten. Nach der Flucht von Rudolf Heß wurden 1941 in einer großen Welle zahlreiche Astrologen verhaftet und deportiert. Astrologiebücher wurden tonnenweise beschlagnahmt und verbrannt. Viele Astrologen wie beispielsweise Karl Ernst Krafft oder Hubert Korsch starben im KZ. Alfred Witte kam seiner Verhaftung durch Selbstmord zuvor. Thomas Ring entging seiner Deportation nur knapp, indem ihn der bekannte Freiburger Parapsychologe Hans Bender (1907 – 1991) zum Direktor des Grenzwissenschaftlichen Instituts der Universität Straßburg ernannte und so außer Landes verhalf.

Bis heute sind die deutschen Astrologen der Zwischenkriegszeit in aller Welt legendär. Wie in kaum einem anderen Land der Moderne hatte die Astrologie in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg eine rasante Entwicklung genommen und selbst in wissenschaftlichen Kreisen großes Interesse hervorgerufen. Man hatte sich bereits an den Toren zu den Universitäten gewähnt. Doch das Dritte Reich brachte gleich eine doppelte Zäsur. Einerseits war die Astrologie in der Öffentlichkeit als zwielichtige okkulte Praktik stigmatisiert durch ihr Liebäugeln mit dem Naziregime bis 1939. Andererseits wurden viele ihrer wichtigsten Vertreter und Werke durch die Terrorherrschaft ausgelöscht.

Das Dritte Reich am besten überstanden hat die Kosmobiologie von Reinhold Ebertin. In der Nachkriegszeit gelang es ihm, seinen Verlag wieder aufzubauen und seine Lehren auch in Amerika und Australien populär zu machen. Bis in die 1980er Jahre hinein war Ebertin als Astrologe aktiv. Im Gegensatz zu vielen deutschen Kollegen war er auch international sehr aktiv und legte so einen wichtigen Grundpfeiler für die Astrologie der Moderne. Seit seinem Tod verlor jedoch auch seine Lehre stark an Strahlkraft. Der Ebertin-Verlag ging schließlich 2005 in Konkurs. Die Hamburger Schule wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem von Ludwig Rudolph (1893 – 1982) und später von dessen Sohn Udo fortgeführt. Die großen Tage waren allerdings vorbei. Die große Revolution der Astrologie blieb aus. Heute wird das System der Hamburger Schule leider nur noch von wenigen Astrologen praktiziert. Mit innovativen Ansätzen hatte die “Uranian Astrology” die Astrologie der Moderne nach dem Ersten Weltkrieg eingeleitet. Doch heute wirkt sie auf viele moderne Astrologen sonderbar antik und fremdartig.

Die Originalversion dieses Artikels inklusive aller Quellen findest Du in folgendem Buch:
Niederwieser, Christof (2020) PROGNOSTIK 03: Trends & Zyklen der Zeit, Rottweil: Zukunftsverlag, S. 132ff